Film: »6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage – Die Morde des NSU«
Dokumentarfilm von Sobo Swobodnik
Dokumentarfilmmusikpreis 2017
Ca. 76 Minuten
In 6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage, dem Zeitraum in dem der »Nationalsozialistische Untergrund« zehn Morde gegenüber Migranten und einer deutschen Polizistin verübt haben, nähert sich der Regisseur essayistisch in lyrischem Schwarz-weiß dieser unvergleichlichen rechtsextremistischen Mordserie ausschließlich mit Bildern der zehn Tatorte in einer visuellen kardiographischen Vermessung. Die Orte als stumme Zeugen der Anklage, der Reflexion und Erinnerung. Diese Bilder werden ergänzt von einer Textcollage, bestehend aus Zeitungsmeldungen, Ermittlungsprotokollen, Prozessaussagen, den Statements von Hinterbliebenen und Fachleuten – gelesen von Schauspielern des Berliner Ensembles – die wiederum eingebettet werden in eine Musik-Ton-Komposition des Berliner Musikers Elias Gottstein. Die Orte treten in den Dialog mit den Stimmen der Hinterbliebenen, der Ermittlungsbehörden, der Presse und finden ihren Widerhall in einem tonalen und musikalischen Reflexionsraum.
Im Anschluss findet ein Nachgespräch mit Chana Dischereit statt.
Moderation: Heval Demirdöğen
Chana Dischereit ist wissenschaftliche Referentin für die Bereiche Bildung, Presse, Kultur und Wissenschaft beim Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg. Sie studierte an den Universitäten in Heidelberg und Berlin und machte ihrem Masterabschluss in Zukunftsforschung. Seit Jahren engagiert sie sich gegen Rassismus, insbesondere im Zusammenhang mit der Mordserie des NSU.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Kein Schlussstrich!“ des Theaters Heilbronn statt. Die Filmreihe ist ein Kooperationsprojekt von Theater Heilbronn, Arthaus Kino Heilbronn und Demokratiezentrum Heilbronn.